Berichterstattung bzw. was davon noch übrig geblieben ist. Impressionen vom 13. Februar 2022 in Hamburg Eppendorf. Wie üblich stand ich am Straßenrand und habe den Demonstrationsumzug gefilmt. Mein Presseausweis hing mir und den Hals und ein paar Polizisten kamen auf mich zu. „Sie wissen ganz genau, dass Sie hier nicht filmen dürfen“ Nein, ich wusste es nicht, ganz im Gegenteil, ich habe mich vor Arbeitsbeginn zum Dienst gemeldet. Ich wurde auf die andere Straßenseite geleitet. „Wir müssen Ihre Personalien feststellen, Herr Paradies“ Ich meinte, Sie wissen doch ganz genau wer ich bin, weshalb das Feststellen meiner Identität Blödsinn ist. Es war jener Polizist, der mich bereits zweimal massiv massiv schikaniert hat. Man kennt sich und er macht sich einen Spaß daraus, seine Kompetenzen zu überschreiten. Man bestand darauf, mein Attest einzuziehen, wie man es bereits sechs Mal gemacht hat. Meinem Arzt wird vorgeworfen, er würde Atteste fälschen. Tatsächlich ist vor zwei Wochen ein Urteil ergangen, indem eine Patientin des Arztes freigesprochen worden ist. Staatsanwaltschaft, Gericht, Verteidigung und der Gutachter sind zu dem Ergebnis gekommen, dass keine Fälschung vorliegt. Den entsprechenden Artikel und das Aktenzeichen habe ich vorgelegt. Interessiert hat es die Einsatzleiterin nicht. Zudem wurde mir vorgeworfen, dass ich das vertrauliche Wort verletzen würde. Eine rechtliche Bewertung zum Paragrafen 201 StGB wurde bewusst und gewollt ignoriert. Zudem lief meine Kamera durchgehend. Zeugen sowie das Filmen und Fotografieren von außen habe ich ausdrücklich zugelassen. Jedoch wurden auch die umstehenden Zeugen massiv von der Polizei behindert. Mein Rechtsanwalt hat die Einsatzleiterin auf die Rechtswidrigkeit ihres Handelns hingewiesen, interessiert hat es sie nicht. In Absprache mit dem Rechtsanwalt wollte ich die letzte Videodatei im Beisein der Einsatzleiterin löschen. Zeugen, Video und Bildmaterial lag ja ausreichend vor. Ich rief sie zu mir, habe ihr erklärt was ich mache. Ich habe die Aufnahme beendet und wollte die letzte Datei löschen. In dem Moment griff sie mit massiver Gewalt den untersten Motor des Gimbals, so dass dieser keine Funktion mehr zeigte. Ich rief laut, sofort loslassen, Sie machen das Gerät kaputt. Tatsächlich ist so ein Gimbal nicht nur sehr teuer, sondern auch hochempfindlich. Ohne Rücksicht auf Verluste hat die Einsatzleiterin noch fester zugepackt. Mir wurde das Kamera-Equipment dann entgegen meinem Willen entnommen und beschlagnahmt. Eine Quittung dafür wurde konsequent abgelehnt. Nun muss innerhalb von 24 Stunden ein Richter darüber entscheiden, ob die Beschlagnahme rechtmäßig war. Es werden nicht nur Demonstranten massiv schikaniert, sondern auch Pressearbeit nach allen Regeln der Kunst sabotiert. 📷 © Dominik Paradies 2022