Mara von Dule
Heute habe ich die Rede unseres Bundeskanzlers im Bundestag zum kommenden EU Gipfel vernommen. Er hat über den guten Zusammenhalt und das Zusammenstehen der Menschen berichtet und dafür gedankt. Er hat Rechenschaft über Bundesausgaben abgelegt. Zu den 2,75 Milliarden im letzten Jahr, hat unsere Regierung noch einmal 3,5 Milliarden draufgelegt, für den Unterstützungsfonds für die Ukrainischen Flüchtlinge. Dieser diene dazu, die Ukrainer in unser Sozialsystem zu integrieren, Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden übernommen. Unsere Länder und Gemeinden erhalten insgesamt 6,25 Milliarden.
Heute stehen im Bundestag noch einige Debatten an, u.a. zum Demokratieförderungsgesetz und die Wahlrechtsreform, das bedeutet, wenn sie positiv beschieden wird, dass die Grundmandatsklausel verabschiedet wird. Mit dem Entsetzten über die auf intellektuellem Niveau geführten Debatten und den verbalen Entgleisungen unserer Politiker, stelle ich meinen PC aus, genug gehört; es reicht.
Einen Tag zuvor habe ich das Interview mit unserem Gesundheitsminister gehört. Seine Erklärung, dass er um die Folgen der Impfung nicht richtig informiert gewesen sei, weiter berichtete er über seine Unterstützung bei der Forschung von Medikamenten, die Betroffenen helfen sollen, die Impfschäden erlitten haben und Impfschäden sollen anerkannt werden; mutiert zu ihrem Retter.
Unter dem Eindruck dieser Inhalte verlasse ich mein Haus. Mein Kopf beschäftigt sich mit den Fragen von Recht und Gerechtigkeit Unbeantwortet lasten sie auf meinen Schultern. Ich habe Fragen in mir, habe ich alles Gehörte richtig verstanden? Fragen stellen ist nicht mehr opportun. Du bist ganz schnell rechts, warum?
Glücklicherweise beschenkt uns das Wetter eine zögerliche Ahnung vom Frühling. Heute nehme ich an der Demo „Friday for global Peace“ teil. Warum? Einer meiner Gründe ist, dass mein Sohn hat mir berichtet hat, er wäre leer gehofft. Es ginge immer nur um Macht, Geld und Stimmen. Ich stehe mit seinem Wissen auch für ihn hier und widerstehe der Unvernunft und dem Hass, der gerade überall angesagt ist, und der latenten Gewalt, gleich ob in Wort und Tat, die überall spürbar wird. Im Friedensgefährt befindet sich Musik. Sie wirkt wie eine Hausapotheke, denn Musik verbindet und spricht jede Sprache. Während der Veranstaltungen ist ein Kennenlernen möglich, Gespräche, Austausch, auch um den Frieden im Gespräch zum Herz eines Jeden tragen, der offen dafür ist. Es funktioniert ohne Geschrei, Trommeln und Trillerpfeifen. Es ist eine schöne Veranstaltung. Heute befinden sich mehr Besucher auf dem Platz vor dem Rathaus. Ich habe nette Menschen getroffen und interessante Gespräche geführt. Ich fühle mich nicht mehr so allein. Nur kurzfristig fühle ich mich als Bürger zweiter Klasse,. Zwei Personen, die interessiert stehen geblieben sind, habe ich gefragt, woher sie kämen.“From Ukraine“, lautete ihre Antwort. An einem weiteren Gespräch waren sie nicht interessiert. Sie hatten sicher ihre Gründe. Eine weitere Community, die sich mir zeigt. Auch sie Ukrainer werden unter sich bleiben. So erlebe ich es mit anderen Community´ s seit Jahren in meiner Nachbarschaft .Das fehlende Miteinander der unterschiedlichen Kulturen in unserer Gesellschaft spaltet. Sie geben mir kaum Chancen, sie besser kennenzulernen. Um 22 Uhr ist der große Platz wie leer gefegt. Wir packen ein. Unser Friedensmobil hat mit Anlaufschwierigkeiten die Fahrt zum Rathaus geschafft. Erwähnenswert ist auch, dass mit vereinten Kräften der Motor wieder angesprungen ist. Die Zuversicht des Fahrers hat das Gefährt wieder sicher nach Hause gebracht. Das nenne ich Einsatz!

Auf dem Platz erlöschen Laternen und die Beleuchtung der Bushaltestellen. Es ist still und einsam. Es ist jene Art von Ödnis und Stille, die plötzlich den Raum schafft, für Italo Western, die mich allein an der Bushaltestelle stehend, beschleicht. Es fehlen lediglich die über die Straße getriebenen Büsche. Ein seltsames Gefühl beschleicht mich und ich bin froh, als der aus seinem Takt geratene Bus, die Haltestelle doch noch anfährt. Diese Situation lässt mich Hamburg´ s Plan zur 15 Minuten Stadt besser verstehen. Die Bürgersteige sind hochgeklappt, dieser Stadtteil ist leer. Bitte verlassen sie diesen Sektor.
Dieses Gefühl konnte ich in diesem Stadtteil lassen. Ich bin froh, über das Gemeinschaftsgefühl, das in mir entstanden ist und freue mich auf den nächsten Freitag. Die Bezeichnung der Wochentag währt doch auch schon zu lange(?) Werde ich doch einmal verwegen. Sollten wir beantragen ihn in „Freutag“ zu ändern?