So habe ich die Gruppe von älteren Mitbürgern getauft, die mir bei meinem Gang durch den Stadtteil begegnen. Jeder von ihnen ist alleinstehend, über achtzig Jahre alt, und hier im Stadtteil verwurzelt. Sie sind die „Stillen“ hier im Stadtteil, nun aber nicht mehr, denn sie haben Angst. Angst vor dem, was in unserem Land geschieht. Sie haben einander, Keinem geht es besser, als dem Anderen. Vor einigen Jahren haben sie dank dem Besuch bei der Tafel, hin und wieder Geld für eine Tasse Kaffee übrig gehabt. Mittlerweile sitzen sie in zwei Cafe´ s an der Hauptstraße, ohne etwas zu konsumieren. Die Besitzer lassen sie. Das Essen in der Stadtteilküche kostet 3,50 Euro. Die Portionen sind sehr „übersichtlich“ geworden und es muss wohl bedacht sein, ob Geld dafür ausgegeben wird. Sie sind wütend über die „Zeitgeistgestörten“ und dem Rest der Politik. Keiner von ihnen hat sich je vorstellen können, dass sie mit ihrer Rente kein Auskommen haben würden. Sie haben Alle gearbeitet. Nun reicht die Rente für Miete und Energie. Unisono sind sie der Meinung, dass etwas schief läuft in Stadt und Land. Sie sind wütend, haben aber keine Kraft mehr. Rücklagen für schlechte Zeiten, könne auch nicht mehr geschaffen werden. Laut Statista hat jeder vierte Rentner in Deutschland zu wenig zum Leben. Nun erhöht der Staat die Gaspreise und die Mehrwertsteuer zum Beginn der Heizperiode. Im Hamburger Senat wird gerade über die Kürzungen im Sozialbereich diskutiert, die vorgenommen werden müssen. Sie haben wenig Verständnis für die Ankommenden, die hier Schutz suchen. Ihre Begründung ist, sie bringen ihren Hass und Krieg mit nach Deutschland. Ihr Glaube, der Islam, dem die meisten Migranten angehören, ist Diktatur. Keine Politiker hier in diesem Land hat eine Idee, wie man in Zukunft diesen Konflikten aus dem Weg gehen kann. Die Infrastruktur reicht nicht für Alle. Die Migranten hätten auch nicht verstanden, dass ihr Protest in Form von Gewalt, auf unseren Straßen nichts zu suchen hat. Ich bitte diese Gruppe immer, wenn ich sie sehe, nichts zu glauben, was in Radio und Fernsehen zu hören ist. Sie ist nicht willig, dem Bürgermeister die Fragen nach dem Schengen Vertrag, dem Dubliner Abkommen und dem außer Kraft gesetzten Asylverfahrensgesetz zu stellen. Asylrecht ist Individualrecht. Ein Teil von ihnen ist auf den Demos der letzten Jahre mitgelaufen. Sie haben sich verausgabt bei dem Kampf um körperliche Autonomie. Jetzt haben sie die Befürchtungen, dass noch mehr Geld ausgegeben wird, und noch mehr Flüchtende kommen aus Gaza. Es wäre wie mit dem Schwarzbuch über die Steuerverschwendung. Das gibt es, alle Jahre wieder, aber es ändert sich nichts. Alte Menschen wollen leben und soziale Teilhabe. Auch bei der Kirche kostet der Kaffee Geld.
Die Stadtschreiberin