Dürre
Bombenstimmung für eine strahlende Zukunft lese ich beim Überfliegen der Nachrichten im Netz. Neue apokalyptische Reiter werden gerade durch unser Land geschickt. Lediglich die Schabracken der Pferde haben die Farbe gewechselt. In Hamburgs Demokalender herrscht Dürre. Nun wird kurz nach dem Ruf nach Kälteschutzräumen, auch noch das Trinkwasser knapp. Hitzschlag oder verdursten. Gesetzliche Regelungen hinein in unser Privatleben sind geplant. In den letzten Jahren habe ich gelernt: Kaum ist die Druckerschwärze trocken, ist das Gesetz umgesetzt. Als Kind durfte ich diese Zeit einfach nur Sommer nennen. Die Jahreszeit, die gefühlt immer zu kurz ist. Meine alten, kaputten Knochen liebt diese Zeit. Das ist die einzige Zeit im Jahr, in der ich Menschen, die andauernd mit einem Becher oder einer Flasche to go am Hals unterwegs sind, toleriere. Ich bin schon etwas älter. Ein Kaffee oder Kaltgetränk im sitzen genossen, empfinde ich nicht nur gemütlicher und genussvoller. Es hat auch für mich etwas mit Achtung zu tun. Meine Intoleranz begründet sich auf aus den achtlos entsorgten Bechern in unserer Botanik, meist von der jüngeren „Friday for Future Generation.“Nachdenken, Bedenken, Überdenken und Umdenken sind wohl auch im Urlaub. Zurück zur Dürre! Hamburg bezieht auch Wasserressourcen aus der Heide. Vor ein paar Jahren wurde Coca Cola in Reppenstedt /Lüneburger Heide, die Genehmigung für eine Probebohrung eines dritten Brunnens genehmigt, um statt 350 Millionen Liter Grundwasser, 700 Millionen Liter zu fördern. Man verkauft es dann für teures Geld an uns Konsumenten. Was ist daraus geworden? Coca Cola verwies auf die Arbeitsplätze, die Bürgerinitiative auf das Trinkwasser Förderungsgesetz: Grundwasser ist ein geschütztes Gut; Trinkwasser für die Bevölkerung und Landwirtschaft hat Vorrang. Dürre?!Ich kann mir das Zeug in Flaschen ja für teures Geld kaufen; also zweimal bezahlt. Unser Landwirtschaftminister hat mit einem letzten Satz an Robert Farle/Parteilos gerichtet gesagt:“Glauben sie nicht alles, was sie denken“. Er bat um eine Antwort bzgl. der 10 Gramm Fleischkonsums, ob es gesetzlich verankert werden soll. Er hat bei seiner Antwort vergessen zu erwähnen, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zu 70 % Fördermittel der Regierung erhält. Über diese Unsäglichkeiten werde ich nicht schreiben. Jeder mag sich das Interview selber anhören. Statt Wasser werde ich mir heute eine Flasche Rotwein kaufen. Das ist gut für meinen Blutdruck. Ein wenig angeschickert ertrage ich die Dürre in Stadt und Land besser und sorgt so hoffentlich,für traumlosen Schlaf. Ich werde berichten, ob mich dieses scheinbare Gemeinschaftsgefühl weiter gebracht hat