Probezeit
Bürgerforum vom Donnerstag
Ich habe mir nach dem Gespräch noch einige Gedanken gemacht. Ich bin erst später auf diese kleine Gruppe getroffen. Hier treffen sich jetzt einzigartige Menschen, die das gleiche Ziel haben, mit unterschiedlichsten Auffassungen. Bisher haben wir offen und ehrlich miteinander kommuniziert. Das die Gruppe nicht schneller wächst und mehr Beteiligte hat, hat auch etwas Gutes. Eine Gruppe, die langsam wächst und zu einer konstanten Größe wird, ist belastbarer. Mit dem Vertrauen verhält es sich ähnlich, wie mit der Solidarität. Besteht ein ausgewogenes Verhältnis, wird beides wachsen. Um eine feste Größe zu werden bedarf es mindestens sechs Monate. Es ist ähnlich, wie bei einer Probezeit in einer Firma. Nach dieser Zeit weiß man, passt es oder passt es nicht. Geduld ist ähnlich schrecklich, wie Warten. Wenn wir Menschen ehrlich wären, müsste sich jeder eingestehen, wir sind dafür nicht geschaffen. So verhält es sich auch im Miteinander, wenn bei einem mal ein Furz im Kopf quer sitzt. Ich frage mich bei diesen Gelegenheiten:“Halte ich das aus? Will ich das aushalten? Mit Liebe aus dem Herzen heraus für ein Ziel zu handeln, bedeutet auch Verantwortung zu übernehmen und am Ball zu bleiben.
Warum das nicht immer funktioniert? Die Fragen stelle ich mir heute noch. Engagieren wollte ich mich nicht mehr. Ich fühle mich mit Euch wohl, nun stehe ich hier und warte geduldig, mit Euch. Es sind meine Gedanken und ich erwarte nicht, dass ihr sie teilt. Diesem Prozess habe ich einen Namen gegeben: das soziale Gärtnern. Mit den Augen kann ich nicht die Pflanze aus der Erde herausziehe. Sie benötigt ihre Zeit zum gedeihen, nicht meine. Bis demnächst.