Theater des Lebens

Dieses Jahr und diese Zeit bewegen nicht nur mich extrem. Der aggressive Ton in unserer Gesellschaft bestürzt. Wir Menschen werden für dumm gehalten, Selbstverantwortung wird uns abgesprochen. So verwundert es mich nicht, daß diese infantile Bedürfnisbefriedigung, Macht und Kontrolle auszuüben, auch im persönlichen Umfeld sich widerspiegelt Nicht nur mir ist aufgefallen: in fast jedem Umfeld befindet sich immer eine Gruppe Menschen, die Du kennst. Diese Gruppe hat immer die gleiche Zusammensetzung: einer mit einem einfachem Gemüt, ein Dummschwätzer nebst seinen Claqueuren, Abhängige von was auch immer, in unterschiedlichen Stadien ihres Bewusstseins, und ein Impulsgeber. Der Impulsgeber ist immer der Blitzableiter für die anderen Gruppenteilnehmer. Er wird von denen beschimpft, die in ihrem Leben außer ihrem Mund, noch nie etwas bewegt haben, so können sie auch keine Fehler machen .Sie gestikulieren laut und berichten von ihren großartigen Taten, wollen Dich überzeugen, daß ihre Meinung die richtige ist. Kaum einer macht es bewusst. Sie arbeiten daran, Recht zu haben, damit der Impulsgeber aufgibt und  sie recht behalten. Es ist schwer, dann Liebe und Lust für gemeinsame Projekte aufrecht zu erhalten. Wir sehen eine Gruppe von verletzten Kindern jeglichen Alters, die keine Verantwortung für ihr Handeln und Leben übernehmen wollen. Die Schuld haben andere. Meine Bitte an die Impulsgeber: Gebt nicht auf!  Stellt Euch die Frage:“Was steckt hinter diesen vermeintlichen Vorwürfen? Fragt Euch: „Was hat es mit Euch zu tun?“ Ihr werdet feststellen. Nichts! Ihr seid sensibel. Auch das lasst Euch nicht vorwerfen! Die Richter in dieser Runde haben ein Herz aus Holz oder Stein, Du nicht! Auch steht es ihnen nicht zu, Dich zu verurteilen. Wir Menschen können so viel. Sie schenken ihrer Ängsten und Traurigkeit den größten Raum. Die bedingungslose Liebe, die Ihr mitgebracht habt, wird nicht wertgeschätzt, ohne Inspiration entsteht kein liebevolles Wachstum im Miteinander für Dich. Die Gruppe steht für Stillstand, statt Wachstum. Ihr werdet auf die richtigen Menschen treffen, mit denen ein Miteinander in der Welt von morgen möglich ist. Ich weiß, es fühlt sich in solch einer Runde an, als wäre eine Zahnbehandlung gerade zu Ende. In diesen Zeiten stehen wir mit beiden Beinen in zwei Welten, der gestrigen und der von morgen, die Ihr mitgestaltet. Fragt Euch, wer seid ihr ohne diese Sandburg und wofür lebt Ihr? Du bist die Hoffnung und die Gegenwart, mit einer Vision, die andere nicht haben. Es ist schön, Ihr seid hier. Glaubt mir, wir sind viele und meine Hoffnung ist begründet. Es ist ein wunderbares Leben, das wir haben. Ein weiser Mann hat einmal gesagt:“Wer loslässt, hat beide Hände frei.“

Dulsberg, September 2020 Ein Gespräch während einer ungeplanten Nachlese mit älteren Teilnehmern von Kunst im Hof. Das miteinander Lachen war großartig. Nicht nur ich möchte nach vorne schauen und nicht zurück.